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1981 stand der Zwinger vom rauhen Meer. Lange war über einen Zwingernamen sinniert worden. Doch als im damaligen Wohnort in Emden-Petkum direkt hinter dem Deich meine Frau beim Lauftraining vom orkanartigen Wind in einen Graben gedrängt wurde, stand der Name „vom rauhen Meer“ fest und wurde auch beim Umzug nach Soltau 1983 und nach dem Bau unseres endgültigen Domizils in Langwedel-Cluvenhagen 1988 beibehalten. Und noch etwas legten wir damaligen Newcomer der Zuchtszene fest: Galopprennen faszinierten uns schon seit Jahren (Sohn Raoul Johannes war ein erfolgreicher Rennreiter und Jockey, ehe er Schwierigkeiten bekam, das niedrige Gewicht zu bringen, sich reamateurisieren ließ, also Rennen nur noch als Hobby bestritt und im Hauptberuf über eine Ausbildung zum Erzieher eine Tätigkeit als Lehrer anvisierte).
Von Anfang an erhielten an alle Welpen die Namen von Vollblütern. Aber nicht von irgendwelchen! Auch hier wurde ein strenger Maßstab angelegt, dass es Pferde aus dem Galopprennsport sein müssen, die sich in Rennen und Zucht einen großen Namen gemacht haben. So wurde die Namensgebung ein Charakteristikum unseres Zwingers. Lara und Hedda hielten von Anfang an das, was wir uns von Ihnen versprochen hatten: Gute Rennleistungen, exzellente Würfe. Der erste Höhepunkt kam bereits 1985, als Bandola vom rauhen Meer mit dem UICL-Rennen in Genf ein internationales Titelrennen gewann. Da fünf der Kinder Mitte der 80er Jahre relativ schnell hintereinander geboren wurden, fiel der Entschluss, sich für zehn Jahre vom Rennsport zurück zu ziehen.
So gab es von 1989 bis 1999 zwar Würfe vom rauhen Meer und die Aufzucht machte uns und den Kindern viel Freude, doch praktisch keine Rennteilnahme. Zum Leben gehört eben auch Schwerpunkte setzen, aber vielseitig bleiben. Das teilen wir auch immer neuen Whippetliebhabern mit: Die Hunde gehören zur Familie, aber es dreht sich nicht alles nur um den Hundesport. Familie, Kirchengemeinde, soziales Engagement, vielseitige kulturelle Interessen, eigener Sport, Zuschauersport und Hundesport: Vielseitigkeit macht Freude, Alleinausrichtung auf eine Sache gebärt Fanatismus. Also: Windhundsport macht Freude, doch es gibt auch viele andere wichtige und schöne Dinge im Leben. In der Dekade von 1989 bis 1999 gab es, auch wenn in dieser Zeit oft vielversprechende Hunde zwar in liebevolle Familien, aber eben nicht zu Rennen kamen, dennoch zahlreiche Erfolge, ein Beispiel 1997: Mr Brooks vom rauhen Meer (Fam. Einsiedel) gewann die nationale und internationale deutsche Meisterschaft sowie das Bundessiegerrennen, Navarino vom rauhen Meer (Dr. Kranz) die deutsche Kurzstreckenmeisterschaft, beim Bundessiegerrennen belegten die Hündinnen vom mittlerweile leider verstorbenen Herrn Kipping, Juanita und Llyn Gwynant vom rauhen Meer, die Ränge zwei und drei. Seit 1999 ist der Zwinger auch selbst wieder im Rennsport aktiv. Trollhetta gewann 2000 die Vize-Verbandsrennsiegerschaft, wurde Landesrennsiegerin Weser/Ems 2001. Bardonecchia vom rauhen Meer gewann 2002 das Deutsche Derby vor ihrer Schwester Briscola (Bes. Frau Bassimir), Vierte Schwester Ballysnip (Bes. Herr Wessels), wurde 2003 Landesrennsiegerin Weser/Ems und DWZRV-Rennsiegerin.
In den Folgejahren entwickelte sich "vom rauhen Meer " zu einer führenden Zuchtstätte in Deutschland und weit über die Landesgrenzen hinaus. Ein Beispiel: Von 2008 in Deutschland auf nationaler Ebene 17 vergebenen Renntiteln holte "vom rauhen Meer" mit 9 (!) mehr als die Hälfte. Wer außer "Aktuelles" auch die Biographien unter "Erfolge" aufmerksam liest, wird sich ein Bild dieser Erfolgsbilanz machen können. Und vor allem: Erfolg nicht mit "Eintagsfliegencharakter", denn einen oder zwei schnelle Würfe zu züchten ist nicht schwierig, sondern über einen Zeitraum von Jahrzehnten.
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